Ökumenischer Gottesdienst 2018
Messteile aus vier Kontinente der Erde
Bericht von Sabine Bornemann
Viele Zungen im Einklang.
Der ökumenische Pfingstgottesdienst am Montagmorgen im Barkenberger Gemeindezentrum war ein besonderes Erlebnis - nicht nur, weil die Kirche bis auf den letzten Winkel gefüllt war.
Die theologische Idee, die hinter dem Pfingstfest steckt, wurde unmittelbar spürbar. Die Bibel erzählt von dem Feuer des Heiligen Geistes, das die Jünger Jesu in die Lage versetzte, ihre Botschaft in vielen fremden Sprachen zu verkündigen, so dass alle sie in ihrer Muttersprache hören konnten. Dieser Gedanke ist nicht nur ur-ökumenisch, sondern weltumspannend. Wie auch immer die Menschen vor Ort feiern, die Kernaussage ist immer dieselbe und wird überall verstanden. Kulturelle Unterschiede haben außerdem ihren ganz eigenen Reiz - sie verleihen der allgemeinverständlichen Messe ein originelles Gewand.
So haben sich die beiden Barkenberger Kirchenmusiker Lukas Czarnuch und Stefan Hillnhütter für diesen Gottesdienst ein „Kyrie“ aus der lateinamerikanischen „Misa Criolla“ in spanischer Sprache ausgesucht.
Stephan Hillnhütter übernahm den Sologesang, zunächst nur unterlegt mit gesummten Akkorden. Dann brach aus dem Chor mit großem Crescendo die flehentliche Bitte um Vergebung hervor.
Das folgende „Gloria“ von dem Engländer Alan Wilson hatte einen eher rockigen Charakter. Lukas Czarnuch wuselte mitreißend über den Flügel, unterstützt von Schlagzeuger Wilm Flinks und Johannes Birke am E-Bass. Das fetzige Stück kontrastierte kräftige Unisono-Aussagen mit vierstimmigen Chorsätzen und versetzten Einwürfen einzelner Stimmgruppen. Das bombastische Forte am Ende fegte den allerletzten Zweifel an der kommenden Erlösung hinweg.
Im Mittelteil des Gottesdienstes erzählten der katholische Diakon Burkhard Altrath und der evangelische Pfarrer Michael Laage, wie sie Gottesdienste in Ungarn oder Nicaragua erlebt haben, ohne die Landessprache zu verstehen und an den bekannten Stellen einfach in ihrer Muttersprache einstimmten. Auch die Gemeinde sollte etwas von diesem „Pfingstgefühl“ empfinden: Das Lied „Christus, dein Licht“ wurde gleichzeitig in Deutsch, Englisch, Französisch, Polnisch und Spanisch gesungen.
Anschließend gestalteten die Chöre das „Sanctus“ aus einer im Kongo nach einer Liveaufnahme notierten Messe, die nur mit zwei Conga-Rhythmen begleitet wurde. Stillstehen war hierbei unmöglich!
Das „Agnus Dei“ von dem Amerikaner Robert Ray mit jazzigen Elementen war wieder langsam und besinnlich.
Das fröhliche Stimmengewirr nach dem Gottesdienst mündete noch in ein ökumenisches Grillen. Frohe Pfingsten!
>>Der gesamte Bericht: Viele Zungen im Einklang.PDF
K. Drabiniok / S. Hardacker >>Fotostrecke